Vor Ort Report: Nuri Factory Tour
von Nicole Hoffmann
Fünf Jahre ist es schon wieder her, seit ich zuletzt bei Nuri in Portugal zu Besuch war. Seither hat sich im Betrieb selbst nichts verändert: Wie schon einst vor 100 Jahren (genau im Jahr 1920) werden sowohl die frisch gefangenen Sardinen als auch das Gemüse von den Mitarbeiterinnen händisch geschnitten und in die Konserven eingelegt. Und auch das Verpacken erfolgt auch heute noch händisch Dose für Dose.
Verändert hat sich dennoch viel: Was bislang nur uns Journalisten vorbehalten war, ist jetzt für alle Nuri-Fans zugänglich. Denn die Fábrica de Conservas Pinhais & Ca. Lda. öffnet ihre Tore für Besucher und bietet mit geführten Touren spannende Einblicke in die Geschichte und Produktion der Nuri-Sardinen. Nuri ist übrigens eine reine Exportmarke speziell für Österreich, in Portugal werden die Sardinen und eingelegten Makrelen unter dem Namen „Pinhais“ vermarktet.
Nuri Erlebnis-Museum
Die Sardine ist neben Portwein eines der stärksten Exportprodukte und hat in Portugal einen entsprechend hohen Stellenwert. Um die Tradition des Fischfangs und auch die hundertjährige Tradition von Pinhais hochzuhalten, hat der österreichische Inhaber und Geschäftsführer Jakob Glatz am Produktionsstandort eine kleine Erlebniswelt geschaffen. Im idyllischen Hafenstädtchen Matoshinhos, unweit von Porto, wurde in dem historischen Gebäude mit viel Liebe ein wirklich sehenswertes Museum errichtet, das sehr lebendig die Geschichte der Nuri-Sardine nahebringt. In den ehemaligen Büroräumen stehen noch heute die alten Schreibmaschinen sowie zahlreiche weitere Ausstellungsstücke, die allesamt Zeitzeugen der Firmengeschichte sind. Ein echtes Erlebnis sind zudem die aufwendig produzierten Videos auf Großleinwand, die uns in die Vergangenheit entführen oder auch mit hinaus aufs Meer nehmen.
Factory Tour
Um so richtig in die Welt der Sardinen einzutauchen, bietet Pinhais geführte Factory Touren an. Die 90-minütige Tour bietet neben einem Museumsbesuch insbesondere auch spannende Einblicke in die Produktion. Auf einem Rundgang werden von der Anlieferung der Fische bis zum Verschließen der Dosen alle Arbeitsschritte genau erklärt und können bei laufendem Betrieb (natürlich mit entsprechendem Sicherheitsabstand) beobachtet werden. So können sich die Besucher von der Frische der Zutaten und dem einzigartigen händischen Verarbeitungsprozess selbst überzeugen. Am Ende der Tour kann dann jeder noch selbst Hand anlegen und seine eigene, ganz persönliche Nuri-Sardinendose einpacken. Auch ich habe mich ans Werk gemacht und ich finde, das Resultat kann sich durchaus sehen lassen. Allerdings wäre es bei meiner Verpackungsgeschwindigkeit sicher unmöglich, in Spitzenzeiten bis zu 25.000 Dosen am Tag zu produzieren.
Der krönende Abschluss ist dann die Verkostung der köstlichen Fische im hauseigenen Bistro. Und im angeschlossenen neuen Shop können die Produkte (in vielen verschiedenen Variationen) auch gleich direkt gekauft werden.
