Smarties in Papierverpackung
„Es war eine Operation am offenen Herzen“, beschreibt Carmen Borsche, Geschäftsführerin Süßware Nestlé Deutschland alle Maßnahmen rund um die Umstellung der Verpackung bei Smarties. Die globale Süßwarenmarke ist es nämlich, die als erste weltweit in eine nachhaltige Papierverpackung kommt. „Yes“, ebenfalls aus dem Hause Nestlé, befindet sich schon in einer Papierverpackung und war der eigentliche Pionier, ist aber keine globale Marke. Noch dazu ist die Smarties-Welt sehr umfangreich: 419 SKU galt es auf die neue Verpackung umzustellen, berichtet Alexander von Maillot, Global Head of Confectionery and Ice Cream, Nestlé. „Die erste Idee für die Umstellung hatten wir im zweiten Halbjahr 2018, bis heute hat es gedauert die gesamte Range umzustellen“, so von Maillot. Dazu zählt nicht einfach alles in Papier zu verpacken, es geht vielmehr darum Marke optisch so zu lassen, wie sie ist, die Reißfestigkeit des Papiers zu überprüfen, die Mindesthaltbarkeit zu garantieren und nicht zuletzt die gesamten Maschinen in der Herstellung umzubauen.
„Die Umstellung der Smarties-Verpackung auf recycelbares Papier ist eine unserer wichtigsten nachhaltigen Verpackungsinitiativen in der Süßwarenkategorie. Dieser Schritt trägt dazu bei, unser Ziel zu erreichen, bis 2025 alle unsere Verpackungen recycelbar oder wiederverwendbar zu machen. Gleichzeitig möchten wir im gleichen Zeitraum ein Drittel weniger Neuplastik verwenden“, sagt Alexander von Maillot, Global Head of Confectionery bei Nestlé.
Damit verbunden sind natürlich auch höhere Kosten, alleine in das Werk in Hamburg (das wichtigste Werk für die Smarties-Produktion weltweit) hat man 10 Mio. Euro investiert. Dort werden pro Jahr 20.000 Tonnen Smarties hergestellt und in 50 Nationen der Erde vertrieben. 800 Mitarbeiter arbeiten im Hamburger Nestlé-Werk und stellen neben Smarties unter anderem auch noch After Eight oder KitKat her.
Beitrag zum Umweltschutz
Die neuen Smarties-Papierverpackungen stammen aus nachhaltigem Anbau und bestehen aus beschichtetem Papier, Papieretiketten oder Karton. Das Papier kann wie jedes Zeitungspapier in die Altpapiertonne entsorgt werden. Auf den Produktverpackungen finden die Verbraucherinnen und Verbraucher auch einen Recyclinghinweis. „Wir haben neue Materialien entwickelt und umfangreiche Tests durchgeführt. Dafür hat das Forschungszentrum für Süßwaren in York mit dem Nestlé-Forschungsinstitut für Verpackungen in Lausanne zusammengearbeitet“, sagt Louise Barrett, Leiterin des Nestlé Produkttechnologie-Zentrums für Süßwaren in York, Großbritannien.
Im Forschungszentrum in Lausanne arbeiten mehr als 50 Personen, weltweit sind es 180 Verpackungsexperten, die sich mit diesem Thema auseinandergesetzt hatten.
Denn eines ist auch klar: Smarties müssen für die Kinder so bleiben, wie sie immer waren: bunt, lustig und gut im Geschmack. Man kann den Kindern die Nachhaltigkeit vor allem durch den Hinweis auf die Recyclingfähigkeit schmackhaft machen, aber das Produkt in seiner Art und Weise darf nicht grundlegend verändert werden.
Umsetzung in Österreich
Dass der weltweite und auch österreichische Handel sehr positiv auf die Umstellung reagiert, liegt auf der Hand. Eine neue Ära ist somit angebrochen, denn nun steht einer nachhaltigen Verpackung der Zukunft nichts mehr im Weg. Aktuell fließen die neuen Verpackungen in die Supermärkte ein.